18 März 2017

#Semicolon Project - ein Satzzeichen gegen Depressionen

Manchmal macht man sich zu viele Gedanken. Manchmal ist alles gerade so richtig schei*e. Man will eigentlich niemanden sehen, hat auf nichts Lust und ist einfach unglaublich traurig oder wütend. Ich nenne diese Phasen mein "Loch". Man fällt rein und muss irgendwie wieder rauskommen. Leider gibt es Menschen bei denen es nicht nur Phasen sind.
Es gibt Tausende, die unter psychischen Erkrankungen leiden. Bei ihnen ist es mehr als nur Traurigkeit, mehr als nur mal ein bisschen Angst. Man sieht ihnen das nicht immer an, was es nochmal schwerer machen kann, darüber zu reden. Jeder denkt mir geht es gut, also muss es doch so sein...

Die Amerikanerin Amy Bleuel musste am eigenen Leib erfahren, was passiert, wenn diesen Menschen nicht oder zu wenig geholfen wird: Ihr Vater beging Selbstmord. Nach dem Tod wollte sie etwas daran ändern. Sie wollte ein Bewusstsein für die Dunkelziffer der "Kranken" schaffen. Den "Kranken" das Gefühl geben, dass sie nicht alleine sind.

Als Zeichen hat sie das Semikolon genommen.

„Ein Semikolon wird genutzt, wenn ein Autor seinen Satz eigentlich hätte beenden können, aber gewählt hat, es nicht zu tun. Der Autor bist du und dieser Satz ist dein Leben“, heißt es auf der Seite des Projektes. Viele haben das Zeichen nicht nur geliked und geteilt, sondern es sich buchstäblich zu ihrem eigenen Zeichen gemacht, als Tattoo auf ihrer Haut. 
Projekt Semicolon macht keinen Profit, es geht nicht darum, Geld zu verdienen, sondern darum, die Gesellschaft zu verändern. 

Wer psychische sogenannte "Probleme" hat, grenzt sich oft ab. Man muss funktionieren, tut man das nicht, wird man schnell aussortiert. Betroffene verstecken oft ihre Leiden oder spielen sie runter. Das muss geändert werden und dieses Projekt ist ein Schritt in die richtige Richtung. Denn es präsentiert nicht einfach nur Zahlen und sagt: "Guck, so und so viele haben dasselbe oder vielleicht sogar was Schlimmeres". Dieses Projekt zeigt Schicksale, Menschen die betroffen sind oder waren oder vielleicht auch nur helfen wollen. Wer ein Gesicht vor Augen hat, jemanden der ihm erzählt, dass es ihm genauso schlecht geht. Der überwindet die Einsamkeit schneller als jemand, der eine abstrakte Zahl sieht. Das Projekt will mit Vorträgen, Fotos und Videos Kraft schenken und verbinden. 
Alles unter dem Symbol des Semikolons. Beende dein Leben nicht, denn das Leben ist lebenswert.




Die Bewegung bemüht sich darum, denjenigen Hoffnung und Liebe zu bringen, die an Depression leiden, Selbstmordgedanken haben, süchtig sind oder sich selbst verletzen". –Amy Bleuel


Wem es schlecht geht, hat das Recht sich helfen zu lassen. Jeder. Falls du betroffen bist, kannst du auch anonym bei Hilfestellen anrufen, falls dir das leichter fällt. Ich wünsche allen Kraft und Mut, egal ob es nur eine Phase ist oder nicht.

Ich hoffe sehr, dass dir dieser doch sehr ernste Beitrag gefallen hat. Mir ist es wichtig, dass solche Projekte bekannt werden. Es ist natürlich nur eines unter vielen, aber ich finde es ist eine sehr gute Idee. Schreibe doch deine Gedanken dazu in die Kommentare, ich würde sie wirklich gerne mal hören;)



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