17 Oktober 2018

So klappt es mit dem Uni-Start

Für viele beginnt jetzt die Zeit an der Uni. Ein Paralleluniversum, welches weniger mit dem „echten“ Leben gemeinsam hat, als man zunächst annehmen könnte. Der Start in dieses andere Universum kann schwierig sein, hier ein paar Tipps, die vielleicht dabei helfen, die Panik zu beseitigen und es richtig genießen zu können.


Als ich mit dem Studium angefangen habe, war für mich alles neu. Neue Stadt, neue Leute, neue Wohnung… Ich kannte niemanden und hatte keine Ahnung von dem, was da so kommen sollte.
Die wichtigste Erfahrung, die ich gleich am Anfang gemacht habe: Sei offen. Sei offen für das was kommt, für die Leute, sowie auch für die Vorlesungen. Es bringt nichts, direkt alles kritisch zu bewerten. Das Wichtigste ist erst mal anzukommen.
Das bringt mich zu meinem ersten Punkt:


Bei den Angeboten der Unis kann man schnell neue Leute kennenlernen.
Diese Anfangsbekanntschaften halten nicht immer, aber sie vereinfachen den Start, weil du jemanden für Fragen zu den Vorlesungen etc. hast. Außerdem ersparst du dir das lästige Fragen im Gruppenchat. Also nutze das fröhliche Nummernaustauschen so gut du kannst!



Was die Freunde zuhause betrifft, gilt: Wer wirklich wichtig ist, der bleibt. Es ist normal, dass man sich aus den Augen verliert. Das ist bei einigen Freunden unwahrscheinlicher als bei anderen.
Es ist nicht immer leicht, selbst zu den guten Freunden Kontakt zu halten. Doch es gilt: wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Wenn beide Seiten daran arbeiten, wird das schon. Es ist dabei wichtig, dass du selber zeigst, wie wichtig dir der Andere ist. Einfach nur abwarten, dass sich jemand meldet, ist wenig erfolgreich.    

Ich treffe mich mit vielen meiner alten Freunde regelmäßig, aber mit den „Uni-Leuten“ mache ich mehr. Sie sind halt einfach in der Nähe. Allgemein war ich noch nie so sozial aktiv wie jetzt.
Was uns zum nächsten Punkt bringt:


Ja, in der Uni wird mehr gefeiert. Das liegt auch daran, dass man in den Vorlesungen vielerorts keine Anwesenheitspflicht hat und dann halt ausschläft.
ABER: Man muss nicht. Es gibt bei uns viele, die nur wenig oder gar nicht trinken und trotzdem mitkommen. Die tanzen dann halt einfach gerne und sind gern unterwegs. Wir haben auch ein paar, die nicht feiern gehen. Vollkommen okay. Man muss dann halt nur andere Wege finden, mit den Kommilitonen was zu unternehmen. Keine Sorge: Da gibt es eine große Auswahl an Alternativen. Oft bieten die Unis auch Veranstaltungen wie Poetry Slams oder Kinoabende, an denen man für wenig Geld oder umsonst teilhaben kann.
Jetzt zum weniger spaßigen Teil der Uni:

Der große Unterschied zur Schule ist, dass man sich die Zeit selber einteilen kann. Das hat sowohl Vor-, als auch Nachteile. Denn einerseits ist es angenehm, die Lernzeit an den eigenen Alltag und Biorhythmus anzupassen, andererseits gibt es leider auch die Prokrastination. (Prokrastinieren bedeutet, dass man anstatt produktiv zu sein z.B. Serien guckt).
Zur Motivation werde ich wahrscheinlich noch einen separaten Blogpost schreiben.
Deshalb kommen jetzt ein paar allgemeinere Tipps. 

1. Lerngruppen


In der Uni macht es oft Sinn, sich mit anderen zusammenzusetzen und die Vorlesungen einmal durchzugehen, weil oft während der Vorlesung selbst kein Raum für Fragen ist. Das schlägt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe, weil man gleichzeitig neue Freunde findet. 

2. Lernstil und Notizen zur Vorlesung

 

Es ist je nach Studium anders, wie man lernen muss. Bei einigen Fächern gibt es viele Übungsaufgaben, bei anderen muss man viel lesen und auswendig lernen. Mir hat es geholfen, einfach mal Studenten aus den höheren Semestern und meine Freunde zu fragen, wie sie lernen. Außerdem habe ich überlegt, ob ich eher der visuelle, der schreibende, der hörende etc. Lerntyp bin.
Ich muss definitiv alles aufschreiben, um es zu lernen.
Dabei gehe ich so vor: In der Vorlesung selber mache ich Notizen auf meinem Laptop. Durch PDF-Programme kann man Notizen direkt auf den Folien machen (wenn der Dozent sie denn vorher auf dem Server hochgeladen hat). 
Dadurch weiß ich dann, welche Notiz zu welcher Folie gehört. Zuhause schreibe ich alles nochmal handschriftlich ab. 
Hier das Layout dazu:

Abb. Steht für Abbildung und ist für wichtige Bilder, Fotos etc. aus der Vorlesung. Die drucke ich dann aus und klebe sie an die entsprechende Stelle in meinen Notizen. Damit ich die Abbildung schnell finde, schreibe ich die Foliennummer dazu. Grafiken, Diagramme und Tabellen zeichne/ schreibe ich meistens selber.



Beim Lernen lese ich mir die Notizen immer wieder durch, markiere mir alles Wichtige und erstelle große Karteikarten. Beim Markieren habe ich einen Farbcode:
  • grün für Personen
  • rot für Fachbegriffe
  • gelb für wichtige Informationen
Ich benutze für alle Vorlesungen dieselben Farben, damit es einfach und übersichtlich bleibt. 

Ein weiterer Tipp ist Abkürzungen zu benutzen. Es gibt Wörter, die ich nie ausschreibe. Das spart Zeit und Platz.

4. Altklausuren 

 

Das Beste am Lernen in der Uni sind die Altklausuren (die es hoffentlich bei dir auch gibt). Altklausuren sind die Klausuren aus den vorherigen Jahren. Die meisten Dozenten recyceln ihre Klausuren immer wieder. Das bedeutet, dass man viele Aufgaben durch das Lernen dann schon kennt und weiß, was auf einen zu kommt.

Zusammenfassend zum Lernen:
  • Frag andere nach Rat
  • sei offen für neue Methoden und Kritik
  • höre auf deinen eigenen Lernstil und –Rhythmus 
  • mach auch mal eine Pause

Das gehört eigentlich so halb zum Lernen dazu: Muss man Bücher kaufen? 
Hier gibt es wieder keine Antwort, die für alle Studiengänge gilt. Meistens sagen die Dozenten, ob es sich lohnt Bücher zu kaufen und welche. Die Uni-Bibliotheken haben oft die meist benutzten Exemplare, also muss man sich nicht alle kaufen.
In manchen Fächern macht sich die Anschaffung allerdings Sinn. Ich hatte Dozenten, die ihre Vorlesung komplett auf Büchern aufgebaut haben. Diese Bücher findet man dann aber auch gebraucht online oder man kauft sie Studenten aus höheren Semestern ab.
Kommen wir zu den Letzen zwei Punkten: Zeit und Schlaf. Wie bereits gesagt, muss oder darf man sich die Zeit selber planen, da es nur in wenigen Studiengängen sowas wie Hausaufgaben gibt. Das kann besonders am Anfang überfordernd sein. Viele ziehen für das Studium aus und wohnen dann das erste Mal ohne ihre Eltern. Leider will dann der Haushalt geplant sein. 
Mein Tipp ist, sich von Anfang an einen Wochenplan zu erstellen.
Wann hast du Zeit zum Lernen? Wann hast du Zeit, um zu putzen?

Dabei solltest du auch Ruhephasen einplanen oder ganze Tage an denen du nichts machst.
Es gilt eine Balance zu finden zwischen Uni, anderen Pflichten und Freizeit. Das ist wichtig, damit es dir langfristig gut geht.
 In den Wochenplan kommen also alle Pflichten des Haushaltes, ein Lernplan, aber auch so etwas wie Zeit für das Hobby. An den Rand schreibe ich oft auch eine Liste mit Dingen, die ich in der Woche abhaken will. Ich plane auch oft meine Mahlzeiten, damit ich nicht stundenlang im Supermarkt überlege und gesund esse.
Zu dem Wochenplan schreibe ich mir gerne in einen Kalender für jeden Tag eine To Do-Liste. Ich finde Listen einfach sehr praktisch, um den Überblick zu behalten. Außerdem motiviert mich das Abhaken der Punkte. Dann sehe ich einfach viel besser, was ich alles geschafft habe.
Außerdem würde ich gerade für die Klausurenphase einen Langzeitplan erstellen. Setze dir Deadlines bis zu denen du zum Beispiel die Hälfte der Vorlesungen durchgearbeitet haben willst. Schreibe dir eine Liste mit allen Kapiteln die du lesen willst/ musst oder eine Liste der Übungsaufgaben. 
Dadurch behältst du leichter den Überblick.


So, damit wären wir am Ende dieses Posts angelangt. Ich wünsche dir einen guten Start in die Uni, falls das bei dir gerade ansteht/ du mitten drin steckst. Schreibe mir gerne deine Erfahrungen/ Erwartungen oder falls du noch Tipps für mich für die Uni oder den Blog hast:)
Falls du eher zur besorgten Elternfront gehörst: Keine Panik, dass wird alles!