01 März 2019

Das Abitur überleben







Ich kann´s kaum fassen, dass meine Abiturprüfungen bald zwei Jahre her sind.
Für mich war die Zeit sehr stressig, weil ich einen bestimmten NC erreichen musste.
Der anfänglichen Überforderung zum Trotz, habe ich diesen Schnitt auch erreicht.
Da ich mich aber sehr gut an diese Überforderung erinnern kann, möchte ich mit diesem Post DIR dabei helfen, deine Panik zu verringern.
Der Idealfall wäre, dass du gar keine Panik und dafür eine 1,0 bekommst. (Wir werden mal sehen, wie realistisch das ist)




1. Das wichtigste beim vielen Lernen ist, dass man einen Ausgleich findet.
Man braucht Zeiten, in denen man nicht lernt, sondern sich ablenkt.
Mein persönlicher Favorit ist da ganz eindeutig Sport oder Musik, aber da kann jeder etwas Anderes machen. Wichtig ist, dass es nichts mit der Schule zu tun hat.
Also weg vom Schreibtisch und vielleicht mit Freunden einen Kaffee trinken gehen!






2. Gesund essen, klingt ziemlich nervig, wenn man bedenkt, wie groß der Wunsch nach Fast Food und Schokolade beim Lernen ist.
Doch das Gehirn braucht Vitamine und Nährstoffe, um richtig arbeiten zu können. Ohne diese wirst du keinen Lernstoff aufnehmen können.
Besonders gut sind neben den Klassikern Obst und Gemüse auch Nüsse.
Nicht umsonst heißen die meisten Nussmischungen "Studentenfutter".
Aber auch hier gilt es, die Balance zu finden. Man braucht schon sehr viel Disziplin zum Lernen, und sich auf eine perfekte Ernährung UND auf das Lernen zu konzentrieren, ist zu viel "Verzicht" auf einmal!





3. Lerngruppen sind eine ausgezeichnete Möglichkeit zu checken, wie weit man selber ist, und was man sich noch unbedingt angucken sollte.
Ich habe immer mit Leuten aus meinem und anderen Kursen, und sogar mit Schülern von anderen Schulen gelernt. Wozu der Aufwand?
Lehrer setzen ihre Schwerpunkte oft unterschiedlich, erklären den Stoff anders, und geben andere Materialien raus.
Deshalb ist der Austausch extrem wichtig, damit man die unterschiedlichen Lehrmaterialien nutzt.






4. Du brauchst einen Plan, und zwar einen guten.
Wann schreibst du deine Prüfungen?
Wann solltest du zum Beispiel bestimmte Buchkapitel durchgelesen haben?
Welche Themen sind wichtig?
Wann willst du welche Themen abarbeiten?
Überlege dir aber auch, an welchen Tagen du keine Zeit hast. Das kann zum Beispiel an Terminen liegen, du solltest die Tage von Anfang an mit einplanen.
Sonst hast du hinterher unnötigen Stress, weil du hinter deinem unrealistischen Plan bist.
Auch solltest du dir bewusst freie Tage nehmen. Denke immer an die Balance! (Wie oft verwende ich dieses Wort in diesem Post?)





5. Lernmaterialen sortieren
Schaffe dir Ordner nur fürs Abi an.
In den Ordnern hatte ich alles nach Themen sortiert, damit ich alles schnell finden konnte.
Ich hatte damals für jedes Fach eine To Do Liste. Auf der standen z.B. die Überthemen, aber auch, was noch im Ordner fehlt. Die kam ganz vorne in den Ordner.
Dahinter war ein leerer Zettel für offene Fragen.
In Klarsichthüllen hatte ich Karteikarten zu den Themen, danach folgten Lernzettel.
Dahinter kamen dann die Zettel und Texte aus den Unterrichtsstunden.
Ganz hinten waren Abi-Klausuren aus den Vorjahren.





6. Schreibe eine Probeklausur.
Viele Lehrer geben Übungsaufgaben raus, was klasse ist.
Doch die echten Abi-Klausuren funktionieren nochmal ein bisschen anders.
Wenn du schon richtig weit mit dem Lernen bist, macht es Sinn, eine richtige Simulation durchzuführen.
Was du dafür brauchst:
Eine Abi-Klausur aus einem Vorjahr oder eine Klausur (nicht nur einzelne Aufgaben) deines Lehrers.
Bei uns haben viele Lehrer uns sowas mitgegeben, aber die Abi-Klausuren findet man auch online.
Stelle dir einen Timer und bleibe realistisch:
Wie viel Zeit wirst du beim Abi haben?
Dann stelle dein Handy auf stumm und setz dich an einen guten Ort zum Arbeiten, bei dem du nicht gestört wirst. (Sage z.B. deinen Eltern Bescheid).
Jetzt kannst du mit der Klausur anfangen.
Um es so realistisch wie möglich zu machen, solltest du die Aufgaben vollständig und gewissenhaft lösen. Zum Beispiel solltest du dir das Wichtigste markieren etc.
Bespreche die Klausur hinterher mit Freunden oder schaue in die Lösungen und sei ehrlich:
Wie viele Punkte hättest du bekommen?

So eine Simulation kann auch gut die Panik nehmen und man übt das Zeitmanagement.





7. Habe dein Ziel vor Augen.
Es geht super schnell, dass man sich fragt, wieso man sich eigentlich so anstrengt.
Ein hilfreicher Tipp ist sich "Wenn-dann-Pläne" zu machen.
Zum Beispiel weiß man, dass man immer direkt die neue Folge der Lieblingsserie sehen muss, wenn sie rauskommt.
Dann überlegt man sich vor dem Lernstart: Heute kommt meine neue Folge raus, aber ich kann sie ja eh nicht genießen, wenn ich das Lernen im Hinterkopf habe.
Wenn sie rauskommt, dann lerne ich erst mal weiter bis ich die Aufgaben für heute fertig habe und schaue erst danach die Folge an.
Klingt zu simpel? Probier es aus!





8. Mach dir gute Zusammenfassungen der Fächer.
Gute Lernzettel sind extrem wichtig beim Lernen.
Viele der Themen sind schon länger her, man hat sich lange nicht mit ihnen beschäftigt.
Deshalb hilft es alles durchzugehen und die wichtige Regeln, Inhalte etc. abzuschreiben.
Durch das Abschreiben wiederholt man die Themen automatisch nochmal und man merkt, was vielleicht noch nicht so klar ist.









9. Karteikarten
Seit ich angefangen habe die Schule ernst zunehmen, und auch jetzt in der Uni verwende ich Karteikarten. Ich benutze nicht die kleinen Karten, sondern etwas größere.
Darauf schreibe ich Definitionen zu Begriffen und andere Dinge, die ich auswendig lernen muss.
Später gehe ich sie wie beim Vokabellernen durch.
Dabei decke ich die Überschrift ab und sage laut auf, was auf der Karte steht.
So vermeide ich, dass ich mich selbst täusche und es nur durchlese und dann "ach ja, weiß ich" denke.






10. Offen Fehler und Unwissen zugeben
Es bringt nichts zu sagen, dass man alles kann. Das ist eigentlich nie der Fall.
Wenn man sich selbst, aber auch Freunden, gegenüber ehrlich bleibt, ist man realistischer beim Lernen.
Frage dich regelmäßig: Habe ich das verstanden? Habe ich Fragen?
Schreibe dir deine Fragen immer auf und suche nach Antworten, die du darunter schreibst.
Viele fallen beim Abitur in eine Art Konkurrenzkampf:
"Klar kann ich das, habe das ganze Wochenende gelernt"
"Wie du kannst das nicht?"
Lass dich nicht davon beirren.
Selbst wenn es stimmt und die Anderen alle 15 Punkte-Kandidaten sind - Jeder fängt irgendwo an.
Nur weil sie es jetzt können, heißt das nicht, dass sie automatisch auch in den Klausuren perfekt abliefern!



Ich hoffe, dass ich dir helfen konnte und wünsche dir erfolgreiche Abiturprüfungen.
Das Abitur ist das, worauf man sich in der Schule all die Jahre vorbereitet hat.
Guter Zeitpunkt unbeliebten Lehrern zu zeigen was man kann!
Aber bleib dabei immer ruhig. Das Abitur macht dich als Person ja nicht aus.
Und wenn es nicht so klappt wie geplant, gibt es sicherlich einen anderen Weg ins Berufsleben, der vielleicht sogar besser zu dir passt :)