Sind wir mal
ehrlich: Vor dem Sommer ist immer besser als nach dem Sommer.
Da hatte man
noch große Pläne, viel Energie, tausend Ideen und wichtige Ziele. Hinterher
sieht das Ergebnis manchmal ernüchternd aus. So bei mir auch: Ich habe den
Sommer auf Krücken laufen müssen. Natürlich wäre ich lieber mit meinen Freunden
durch die Weltgeschichte gereist. Jetzt ist der Sommer irgendwie schon wieder
(fast) vorbei, und ich habe nichts zu erzählen.
Was nun?
Ich habe für
euch - so ganz innovativ und kreativ - eine Liste mit Tipps aufgeschrieben, wie
ihr dieses traumatische Erlebnis jetzt verarbeiten und aufhübschen könnt.
1. Nicht aufgeben: Wir machen´s auf den letzten Drücker
Herbstanfang
ist am 23. September, das heißt noch 14 Tage, minus Wochentage, also noch 2 Wochenenden
bis zum Herbst. Da kann man sich einen Tag rausnehmen und die Pläne im
Schnelldurchlauf durcharbeiten. Tagesausflug statt Urlaub, hauseigene
Cocktailparty statt einer Bar auf Mallorca, Grillen statt eines Lagerfeuers...
Wo ein Wille ist, lässt sich auch ein Weg finden.
2. Erzählungen ausschmücken
Wer einen
schlechten Sommer hatte, bemitleidet sich selbst schon genug. Da braucht man
das Mitleid der Mitmenschen echt nicht auch noch. Also dekorieren wir einfach
unsere Erzählungen. Der Mann, den Mann in der U-Bahn gesehen hat, war
sicherlich jemand berühmtes. Oder man hat das BESTE BUCH DER WELT gelesen, und
hatte deshalb keine Zeit für was Anderes. Ich werde allen erzählen, wie demütig
mich meine Krücken gemacht haben, und dass ich jetzt viel dankbarer für alles
bin. Was nicht mal komplett gelogen ist. Natürlich gibt es bei diesen
Ausschmückungen Grenzen. Wenn etwas wirklich Schlimmes passiert ist, sollte man
darüber mit jemandem reden. Auch machen sich sehr abgedrehte Geschichten bei
den Mitmenschen nicht gut.
3. Eine Sache machen, dafür richtig
Meistens
nimmt man sich ja eine Sache vor, die man von allen Plänen besonders
gerne machen will. Da kann es gegen den Frust schon helfen, nur diese eine
Sache zu machen, aber dafür ganz auszukosten. Klar, das geht auch nicht immer.
Vielleicht solltest Du dich dann fragen, wieso Du etwas machen wolltest.
Wolltest Du eine Reise machen, um etwas Neues auszuprobieren? Hattest Du Fernweh?
Wolltest Du schöne Eindrücke gewinnen oder einfach entspannen?
Etwas Neues
kannst Du auch zuhause gut auszuprobieren. Beispielsweise einfach mal einen
Kurs buchen oder was Neues kochen. Tagesausflüge mit dem Auto oder der Bahn
helfen gegen Fernweh. Schöne Eindrücke bekommst Du auch in Kunsthallen oder von einem tollen
Film. Entspannen kann man, wenn das Handy aus ist, und ein guter Roman in der
Hand liegt. Es wird nie ganz das Gefühl der echten Sache ersetzen, aber es ist
besser als gar nichts. Wenigstens hast Du so dein eigentliches Ziel trotzdem
irgendwie erreicht.
4. Pläne für den Herbst und Winter
Nein, wir
haben wohl nicht dazu gelernt: Wir werden wieder Pläne machen und Jahreszeiten
romantisieren. Vielleicht lassen sich ein paar der Sommerpläne ja noch
recyceln... Und sonst bietet jede Jahreszeit viele eigene Möglichkeiten. (Ein
Post mit Ideen für den Herbst kommt noch.)
5. Wo sind all die Frustrierten?
Du bist
definitiv nicht die einzige Person, die keinen guten Sommer hatte. Ein
Gleichgesinnter hilft da beim Trösten. Einfach mal über all diejenigen lästern, die
in den sozialen Medien von ihren Urlauben schwärmen. (So wie ich auch früher mal, den Post
findest du hier.)
Nachdem der
ganze Frust dann raus ist, solltest du dich dann aber wieder auf etwas Schöneres
konzentrieren.
6. Alle guten Dinge des Sommers
Überleg mal:
Was ist dir diesen Sommer passiert, was richtig gut war? Mir wurde zum Beispiel
ein Eis ausgegeben. Das ist ein winziger Moment im Vergleich zum restlichen
Sommer, aber dieser kleine Moment macht das alles etwas erträglicher, weil es
etwas Gutes ist.
Letztendlich
kann ich dir nicht deinen Sommer retten. Der Zug ist leider abgefahren, aber
vielleicht konnte ich einen Teil oder zumindest deinen Blick darauf ändern. Ich
hoffe es hat geholfen. Wenn nicht: We´re all in this together...
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